Ohne Stress würde das Leben völlig langweilig sein, heißt es. Der Adrenalin-Kick bringe die notwendige Aktivierung. Das kann sein; von positiven Auswirkungen von Stress auf das Verhalten des Menschen ist jetzt immer häufiger zu lesen. Die Unterscheidung von positivem und negativem Stress –in Distress und Eustress nach Hans Seyle etwa – ist nicht neu. Neu jedoch sind jüngere Erkenntnisse aus Forschungen in Psychologie, Medizin und Neuroepigenetik. Die Titel-Geschichte der SPIEGEL-Ausgabe vom 21.7.2018 widmet sich dem Thema Stress und wie man zu mehr Gelassenheit findet.

Foto Frau mit Smiley BallonDenn Stressgeplagte gibt es bekanntlich viele. Nur, was genau meinen Menschen, wenn sie erklären: Ich bin gerade im Stress? Das Empfinden von Stress und auch der Umgang damit ist teilweise sehr individuell und hat Einfluss auf die Stressreaktionen des Körpers. SPIEGEL-Autorin Kerstin Kullmann lässt ExpertInnen sowie Betroffene aus unterschiedlichen Bereichen zu Worte kommen und führt verschiedene Studien an, die sich mit den Folgen von Stress auseinandersetzen. Untersucht wird, wie unterschiedliche Einstellungen, Umwelteinflüsse und Erfahrungen sowie möglicherweise erblich bedingte Faktoren den Umgang mit Stress prägen können.

Was geschieht im Körper in als Stress empfundenen Situationen, wie reguliert sich der Körper? Den Stresshormonen Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Nur was ist, wenn der Stress chronisch wird, weil die hormonelle Rückkopplung versagt und der Spiegel des Stresshormons Kortisol dauerhaft zu hoch ist? Eine Grafik zu zwei Stressachsen im Körper sowie eine kurze SPIEGEL-Animation veranschaulichen diese Prozesse (siehe Links unten).

Chefarzt Steve Steffes-Holländer an der Berliner Heiligenfeld Klink für psychosomatische Störungen betont den Fokus auf innere Faktoren, auf das, was die PatientInnen selbst beeinflussen können. Psychologieprofessorin Ulrike Ehlert stellt die „hedonistische Emotionsregulation“ als ein wertvolles Werkzeug gegen bzw. im Stress heraus. Lösungen zum Umgang mit Stress gibt es je nach Intensität der Beeinträchtigung unterschiedliche. Auch die Introvision basiert auf der Grundannahme, dass man Belastungen nicht hilflos ausgesetzt ist, sondern sie durch Techniken der mentalen Selbstregulation und den Blick auf die inneren Prozesse nachhaltig bewältigen kann.


Link zu SPIEGEL Online:

https://magazin.spiegel.de/SP/2018/30/158503954/index.html

Link zur  zweiminütigen SPIEGEL-Animation „Die Deutschen und der Stress“:
https://vcdn.vod.spiegel.de/2382/34/65/1545643/7DSTZS6D1545643_1024x576_1500.mp4


Literaturhinweis: Kullmann, Kerstin: „Puh“, in: DER SPIEGEL 30/2018 vom 21.7.2018, S. 96-103

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