Flyer zur Studie des Klinikum, München

Mentale Selbstregulation zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne

Die Migräne ist eine sehr häufige neurologische Erkrankung. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO ist sie auf Platz sechs von zehn Erkrankungen platziert, die die Lebensqualität am meisten beeinträchtigen. Zusätzlich zum persönlichen Leid verursacht die Migräne auch erhebliche sozioökonomische Kosten. Neben der Attackenbehandlung mit Schmerzmitteln oder speziellen, seit den 1990-Jahren erhältlichen Migränemedikamenten (Triptanen) zählen Entspannungsverfahren als Vorbeugung zu den etablierten Behandlungsmethoden.

Warum könnte Introvision bei Migräne besonders wirksam sein? Es besteht noch die Möglichkeit zur Teilnahme!

Es ist seit langem bekannt, dass Migräne-Patienten eine veränderte Reizverarbeitung mit fehlender Gewöhnung an wiederholte Reize (Fachbegriff: fehlende Habituation) haben. Von einigen Fachleuten wird die gestörte Reizverarbeitung auch als ursächlich für die Schmerzattacken bei der Migräne angesehen (Goadsby 2017 1). Eine Entspannungstechnik, die sich einer Wahrnehmungstechnik bedient, könnte bei Migräne deswegen noch wirksamer sein als andere Entspannungsverfahren wie beispielsweise die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Erfahrungsberichte zeigen, dass einzelne introvisionserfahrene Migräne-Patienten zu Beginn einer Attacke diese auch mittels KAW (Konstatierendes Aufmerksames Wahrnehmen) abwenden können.

Eine wissenschaftliche Studie zum Überprüfen der Wirksamkeit von Introvision bei Migränepatienten findet zur Zeit an der neurologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Introvision der Universität Hamburg statt. An der Teilnahme Interessierte finden die Teilnahmekriterien auf der Website des Klinikum der Universität München.

Buchempfehlung: Ratgeber Introvision bei Kopfschmerzen und Migräne

Die Initiatorinnen und Mitarbeiterinnen der Studie (Dr. Monika Empl, Petra Spille, Sonja Löser) haben zuvor gemeinsam den Ratgeber „Introvision bei Kopfschmerzen und Migräne“ veröffentlicht. Dieser richtet sich nicht nur an Kopfschmerzbetroffene, die Introvision erlernen möchten, sondern an alle, die einen praxisnahen, leicht verständlichen und dennoch fundierten Einblick in die Introvision erhalten möchten.

Einen Weg zu mehr Gelassenheit in unserem stressigen und überreizten Leben ist sicher nicht nur für Migräne-Patienten erstrebenswert und hilfreich.

Download des Studien-Flyers

1): Pathophysiology of Migraine: A Disorder of Sensory Processing. Goadsby PJ, Holland PR, Martins-Oliveira M, Hoffmann J, Schankin C, Akerman S. Physiol Rev. 2017; 97: 553-622 

Bildnachweis: Cover des Studien-Flyers, pixabay.com