Alle reden über Resilienz. Wir auch? Es liegt nahe, darüber nachzudenken, welchen Anteil einer gelassenen Haltung eines Einzelnen an den eigenen Widerstandskräften hat. Die Formel könnte ganz schlicht lauten: je mehr Gelassenheit, desto resilienter. Ein bisschen komplexer ist es dann doch. Dazu gehört, sich mit dem populären Begriff Resilienz, der inzwischen überall auftaucht, näher auseinanderzusetzen, um dann einen Bogen zu schlagen zu Maßnahmen, die in unterschiedlichen Kontexten die Widerstandskräfte der Menschen nachhaltig stärken können.

In zwei Aufsätzen gab es in der letzten Zeit Ansätze einer tieferen Auseinandersetzung über den Kontext des boomenden Konzeptes der Resilienz und der Förderung mentaler Selbstregulation und Selbstführung am Beispiel der Introvision.

Resilienzkonzepte in der Pädagogik und Psychologie: Im Herausgeberband „Was Resilienz stärkt“ haben Prof. Dr. Ulrike Graf und Prof. Dr. Rolf Göppel, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Aufsätze zur Resilienz aus dem Feld der Psychologie und Pädagogik zusammengetragen. „Das Buch prägt der Anspruch, sowohl die Fortschritte und Chancen der Resilienzforschung und -förderung angesichts aktueller Krisen und Transformationsprozesse in unseren Gesellschaften konstruktiv zu erörtern als auch die Risiken und Grenzen des Ansatzes kritisch zu reflektieren.“ (Rückseite Buchcover) Die Introvision wird hier von Prof. Dr. Telse Iwers und Prof. Dr. Angela Rohde als Möglichkeit zur Förderung von Resilienz im Praxisfeld vorgestellt.

Resilienzkonzepte in der Arbeitswelt: Im Herausgeberband „Gesund bleiben in kranken Unternehmen“ von Prof. Dr. Michaela Moser, IU Internationale Hochschule, sowie Prof. Dr. Karin Häring, CBS International Business School, steht die Resilienz in der Arbeitswelt im Mittelpunkt. Woran kranken Unternehmen? „Das Buch stellt (…) die Frage in den Vordergrund, an welchen Merkmalen kranke Unternehmenssysteme erkannt werden können und welche Maßnahmen der Einzelne ergreifen kann, um Schutzfaktoren aufzubauen und seine Resilienz zu stärken.“ (Rückseite Buchcover). Der Introvisions-Beitrag von Prof. Dr. Renate Kosuch und Prof. Dr. Angela Rohde liefert Impulse für die Arbeitswelt, inwieweit die Durchführung von introvisionsbasierten Maßnahmen zur Resilienzförderung in beruflichen Kontext beitragen kann.

Quellenangaben:

Iwers, T. & Rohde, A. (2024). Resilienz mit Introvision: Gelassenheit fördern zur Stärkung innerer Widerstandskräfte, in: Göppel, R. & U.Graf (Hrsg.): Was Resilienz stärkt. Chancen und Risiken eines boomenden Konzeptes. Kohlhammer, S. 123-135. Link zur Verlagsseite.

Rohde, A. & Kosuch, R. (2023). Gelassen und handlungsfähig im Berufsalltag – Impulse aus der Introvision zur Förderung von Resilienz, in: Moster, M. & K. Häring (2023): Gesund bleiben in kranken Unternehmen. Stressfaktoren erkennen und Resilienz aufbauen. Springer, S. 355-378. Link zum Verlagsseite.